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Dr. Indiana Jones und Dr. Elsa Schneider vor der nächtlichen Schatzsuche

Lange nichts mehr von uns gehört - sorry, wir waren im Dschungel (ich hätte GELD gezahlt, diese Entschuldigung mal in der Schule benutzen zu dürfen). Aber der Reihe nach, auf Wunsch meines Mitreisenden auch witziger (hoffe ich), auf Grund der Menge an Tagen leider auch etwas länger...

Bevor wir in den Regenwald-Dschungel gefahren sind hatten wir erst noch einen Tag Großstadt-Dschungel vor uns, Kuala Lumpur - keine halben Sachen bzw. Tage. Das hieß, dass wir morgens wie langsam gewohnt Richtung Chinatown aufbrachen. Wie auch langsam gewohnt heißt „Chinatown" noch lange nicht „alles ist chinesisch", folglich standen erstmal Gotteshäuser aller möglichen Religionen auf dem Programm, mit finalem Besuch der Staatsmoschee. Hatten wir jedenfalls geplant, aber da Roman mal wieder nicht auf mich hören und den Weg selber suchen wollte waren wir die entscheidenden 5 Minuten zu spät, so dass uns auf Grund unseres Nicht-Moslem-seins der Besuch im Inneren verwehrt blieb. Der Besuch dort hätte für mich allerdings auch bedeutet, dass ich mich in einen bodenlangen lila Umhang plus schwarzes Kopftuch hätte hüllen müssen, weshalb sich mein Bedauern dann doch in engen Grenzen hielt.

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Im Jetty (Holzboot) nach Taman Negara

Also einmal drumrum gelaufen und zurück zu den Chinesen, da bei denen nämlich sogar der sog. Nachtmarkt schon morgens um 10 startet wollten wir den unbedingt noch mitnehmen. Den Nachmittag verbrachten wir am Hotelpool zum Kräfte Tanken, abends ging's dieses Mal den indischen Essständen an den Kragen, noch mal kurz die Blinklichter im Goldenen Dreieck bewundern (ist wie auf der 5th Avenue, echt!!), und dann hieß es für uns Licht aus.

Der nächste Morgen sollte früh beginnen, gem. Info Reisebüro sollte uns um 8:15 ein Bus am benachbarten Luxushotel Richtung Dschungel abholen. Wir waren überpünktlich sogar schon um 8 dort und gingen voller Erwartung in die „lower Lobby" (auf deutsch: den Keller) um festzustellen - wir waren die Einzigen. Da Rückfragen das Hotelpersonal schnell an den Rand ihrer asiatischen Contenance brachte schlichen wir zurück in unseren Keller und harrten der Dinge. Bzw. Roman harrte, meine deutschen Nerven waren um 8:16 durch. Um 9 kam tatsächlich ein Bus zum gewünschen Ziel - nur waren wir nicht auf der Liste für den Selbigen. Mein Nervenkostüm machte das nicht dicker, dass auch weiterhin keiner mehr auftauchte hat mich auch nur bedingt beruhigt. Auf der Fahrt kristallisierte sich heraus - alles ok, wir waren wohl irgendwie nicht angekündigt worden. Nun gut, das Dschungelbuch sagt ja bereits „Probiers mal mit Gemütlichkeit" - im Nachhinein betrachtet passte der Einstand also.

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Erste Dschungelwanderung - schon beeindruckend

Zum Dschungel, bzw.. konkret in den Taman Negara National Park brachten uns 2 Std. Busfahrt und 2,5 Std. Langbootfahrt einen Fluss herunter, dort angekommen hatten wir genug Zeit, erstmal etwas die Gegend zu erkunden. Die Tiere, die man mit Abstand am häufigsten sieht sind (neben Moskitos) Touri-Tiere aus aller Herren Länder, zu erkennen an FlipFlops ("please bring appropriate shoes") und riesigen Koffern ("please bring only small luggage"), die Jungtiere sind meistens laut und unerzogen. Zum Glück bescherte unser „Vergessenen"-Status uns einen eigenen Guide, der uns am gleichen Abend noch in die Nachtwelt dieses ältesten Dschungels der Welt und seiner um die Zeit hauptsächlich aktiven Insekten einführte.

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der Dschungel-Bade-Ausflug

Am nächsten Tag folgte eine weitere Tour, die auch über einen 500m lange Hochseilbrücke führte - 45m über dem Boden auf einer wackeligen Leiter zu stehen, wenn man selbst den Wipfeln der hohen Bäume dann doch so langsam nahe kommt ist ein irres Gefühl kann ich an der Stelle sagen. Roman wurde hier allerdings von wilden Blutegeln angefallen, aber ein echter Mann überlebt auch das. Statt dem Mittagessen nutzten wir die Zeit bis zur Nachmittagstour, um selbst einen Track Richtung Fluss zu machen. Und - oh Wunder - keine Touri-Tiere weit und breit, erst als wir nach einem Bad wieder aufbrachen sah und vor allem hörte man erste Vertreter. Der Nachmittag sollte ebenfalls mit Baden zugebracht werden, zusammen mit mehreren Gruppen ging es per Boot den Fluss hinauf. Oben angekommen gab es erstmal einen Vorgeschmack auf das Bad, Wasser von oben. Aber da wir noch 800m Weg bis zur finalen Badestelle vor uns hatten war das quasi die Dusche, die man sich vor dem Ins-Wasser-gehen ja eh gönnen soll.

Die Badestelle war super, warmes Wasser (jetzt nur noch von unten) und für die mitreisenden schwedischen Kinder und Roman massig Steine und Stromschnellen zum Spielen. Nur der Rückweg gestaltete sich dank des nun nassen Untergrunds für ein Touri-Tierchen besonders schwierig: 300kg wollen auf FlipFlops eben erstmal über Stock und Stein bewegt werden. Abends genossen wir nach dem Essen noch zwei MilkShakes in den schwimmenden Familienrestaurants unten im Fluss, und heute früh gings den nun schon bekannten Weg mit Boot und Bus zurück nach Kuala Lumpur. Jetzt noch ein entspannter Nachmittag hier, und morgen Mittag fliegen wir dann nach Penang, einer vorgelagerten Insel im Nordosten von Malaysia und gleichzeitig unserer letzten Station auf der Tour vor dem Strand - Ich freu mich schon!!!

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Chrissi auf dem berühmten Canopy Walk

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