blueMountainsBergbahn
Die 55% steile Bergbahn in den Blue Mountains

HIMMEL haben wir lange nicht geschrieben!! Jetzt aber fix, bevor der Alzheimer zuschlägt oder der Artikel 20 Seiten lang wird!!
Am nächsten Tag sind wir die letzten 200km bis in die Blue Mountains gefahren. Die Blue Mountains sind eine Bergkette, ca 70km außerhalb von Syndey und dienen dadurch einerseits den Sydneysidern (so heißen die Bewohner von Syndey) als Ausflugsziel für alle Arten von Wanderungen, andererseits sind sie Weltnaturerbe und damit natürlich auch für uns Touris sehenswert. Das wiederum liegt einerseits an den wunderschönen Gesteinsformationen, konkret schauts hier aus wie bei Jurassic Park, andererseits leuchten die Berge durch den Eukalyptus-Dunst blau, was auch sehr beeindruckend aussieht. Wir hatten uns einen günstigen Campingplatz ausgesucht, der zentral am größten Örtchen der Region lag, und, Glückskinder, die wir sind, haben wir dort den letzten Stellplatz bekommen, halt ohne Stromanschluss. Aber egal, brauchen wir ja nicht. Da es erst Mittag war und die Sonne schien, haben wir den Kinderwagen eingepackt und wollten mal kucken, wie wir zur Hauptattraktion, den Felsen "3 Schwestern" etc. kommen. Den Kinderwagen haben wir gleich wieder zurückgebracht und gegen die Trage eingetauscht, ansonsten war alles andere nicht nur nah sondern in Laufweite. Glückskinder, ich erwähnte es glaube ich schon...

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Rundum-Blick Seilbahn mit der besten Aussicht auf die Three Sisters

Die Australier wissen wie ja auch schon angemerkt, wie man Naturerlebnis und Action kombiniert. Folgerichtig geht man hier nicht einfach ein paar Felsen von oben und von unten anschauen und genießt dabei ein bisschen die Aussicht - hier gibt es dazu 3 verschiedene Bahnen, eine Schwebebahn mit Glasboden über die Felsabgründe, eine aufgemotzte alte Kohlebahn runter vom Berg ins Tal und eine Drahtseilbahn wieder hoch. Und die sind wir natürlich alle gefahren, sehr spektakulär!! Vor allem die alte Kohlebahn bergabwärts, wir witzeln noch "ey wie bei Disney", und zack, schon geht die Musik von "Indiana Jones" los und wir fahren mit 55° Gefälle ins Tal - das kommt an eine Achterbahnfahrt durchaus heran. Als sich der Nachmittag dem Ende neigt, haben wir alles gesehen und gehen zurück zum Campingplatz. Und stellen fest: irgendwer hat vergessen die Heizung anzuschalten, KALT isses hier in den Blauen Bergen!! Und wir stehen ohne externen Strom und unser Camper hat keine Heizung sondern nur eine Air Condition, die zwar natürlich nicht nur kühlt sondern auch ggf. heizt, leider - nur mit externem Strom. Naja, haben wir uns halt warm angezogen und Rufus in seinen zweiten Schlafsack gepackt, wir sind ja vorbereitet. Trotzdem ist es nachts so kalt, dass wir ihn zu uns ins Bett holen, wenn auch zum Nachteil unseres Schlafkomforts. Das Wetter am nächsten Morgen mutet novemberlich an, allerdings deutscher November, es hat knapp über 10°, ohne Heizung auch im Wohnmobil. Wir frühstücken warmen Kaffee und fahren noch ein paar Ecken anschauen, um uns dann aber Richtung Sydney zu orientieren.

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Die bekannte Harbourgh Bridge in Sydney

Auch hier bekommen wir wieder den letzten Stellplatz am einzigen zentral gelegenen Campingplatz, obwohl wir hier sogar versucht hatten zu reservieren. Da das IT-System aber nicht ging, hieß es, wir sollen einfach vorbeikommen, sei genug Platz. Hm, ja, ne, genau. Die Temperaturen sind mit knapp 20° wieder zivil, und so fahren wir mit der U-Bahn ins Stadtzentrum. Dort stellen wir fest - Stadtplan vergessen, und wir sind keine Großstädte mehr gewohnt - MAN ists hier unübersichtlich!! Wir schlagen uns trotzdem bis zum Darling Habour, der Vergnügungsmeile am Hafen durch und genießen dort das jetzt auch wieder gute Wetter. Die weltbekannte Oper haben wir schon aus der teilweise oberirdisch verlaufenden U-Bahn gesehen, die Habour Bridge, das andere Super-Highlight von Sydney sehen wir jetzt. Abends kochenwir noch fix und fallen dann tot ins - diesmal geheizte - Womo-Bett.

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Eine der unzähligen Eckkneipen im Stadtviertel The Rocks - lecker Biere
kann man hier bekommen

Der nächste Tag geht gemütlich los, bis wir gefrühstückt haben und uns aufmachen ist es halb 11. Wir fahren zur Oper, um uns die nochmal aus der Nähe anzuschauen und spazieren dann durch "The Rocks", das alte Arbeiterviertel. Hier zeigt sich sehr schön, was Sydney so besonders macht - direkt im Schatten der Wolkenkratzer stehen hier kleine Reihenhäuser, ganz im Stil von London. Es gibt Eckkneipen, die wir natürlich gleich mal auf Babynahrungserwärmtauglichkeit und Bierqualität testen müssen!! Allerdings versuchen offensichtlich auch hier die Investoren ihr Glück, wie den Protestschildern zu entnehmen ist. Wir laufen weiter durch China Town, wo wir auf einem riesigen China-Markt noch diverse Kleinigkeiten erstehen, unter anderem auch endlich wieder einen Travellerhut für Roman. Leider müssen wir dann für Rufus' Nachmittagssnack ganz schön lange nach einem Cafe suchen, die Kaffeekultur hat auch hier bei den Chinesen noch nicht Einzug gehalten, und dann gehts auch schon wieder heim. Da es doch relativ kühl ist, können wir Rufus nicht einfach irgendwo auf einer Wiese krabbeln lassen, das holen wir auf dem Womobett jetzt nach.

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Bondi Beach - einer der bekanntesten Strände in Sydney

Tag 3 begrüßt uns mit Regen. Rufus hat eine für ihn ungewöhnlich schlechte Nacht gehabt, was vermutlich daran lag, dass ihm mmittlerweile unser Essen einfach besser schmeckt als seins. Das beinhaltet vor allem das Essen, dass von UNSEREM Teller kommt. Heißt: er bekommt erst seine Portion, und dann mosert und bettelt er so lange, bis er noch was von uns bekommt. Und wenn der Körper sich dann überhaupt erst noch mit normalem Essen anfreunden muss... ich sag mal: explosive Mischung. Wir frühstücken also einfach wieder lange und spielen nochmal ausgiebig, und begeben uns dann in das Viertel Paddington, wo samstags Markt ist. Die U-Bahn lässt uns im Hippster-Viertel Surry Hills raus, und weil es schon fast wieder Mittag ist machen wir Stop in der Bourke Street Bakery auf einen typischen Pie (Blätterteig mit Fleisch und Soße gefüllt). Die sollen hier so gut sein, dass die Sydneysider wohl quer durch die Stadt fahren. Können wir bestätigen, sehr lecker!! Jetzt aber ab auf den Markt! Sydney hat gerade am W0chenende in vielen Stadtteilen Märkte mit Kleidung, Kunsthandwerk, Essensständen und vielem mehr, und der Markt in Paddington, dem Viertel der Schwulen und Lesben soll besonders sehenswert sein. Wir müssen das Ding allerdings erstmal finden, irgendwie laufen wir gefühlt stundenlang und immer wieder in die falsche Richtung. Als wir ihn endlich haben ist er auch wirklich sehr nett, wobei wir erstmal Rufus von seinem nahen Hungertod erretten müssen, es ist fast 2. Zurück ins Zentrum nehmen wir den Bus, und weil es wieder zu regnen anfängt, gehen wir weiter auf den überdachten Markt im Viertel "The Rocks". Danach reißt der Himmel zwar auf, aber nachdem wir ja am nächsten Morgen das Womo abgeben müssen, fahren wir heim und packen. Abends gibts noch Völlerei, der Kühlschrank muss ja leer werden, Tomatensalat und Sushi und kalte Bratwürstchen, und dann ab in die Falle.

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Blick auf Darling Harbourgh - ein Ausgehviertel mit Seeblick

Gepackt und das Womo besenrein gemacht ist am nächsten Morgen relativ schnell, und so machen wir uns auf zu unser vorerst letzten Fahrt. Dass die Abgabe sich problemlos gestaltet, damit hatten wir eigentlich gerechnet, die sind hier wie ja schon mehrfach gesagt sehr entspannt. Aber SO problemlos?! Nicht  mal die tatsächlich in unserer Zeit entstandene Delle in der Stoßstange ist aufgefallen (war jemand an uns hängengeblieben)! Aber gut, wer will klagen... und so sind wir mittags wieder zurück in der Stadt im Hotel. Das ist jetzt maximal zentral, erstmal also nix mehr U-Bahn. Oder doch, wir fahren nämlich raus zum berühmten Surfer-Strand Bondi Beach. Leider ist es zwar wieder sonnig aber so windig, dass wir Rufus nur an einer windgeschützten Stelle rauslassen können, die dafür so steil am Berg ist, dass er fast gegen die Schwerkraft verliert. Auch der Rundweg zu den anderen Stränden ist nichts für uns da mit Stufen, und so fahren wir wieder zurück ins Hotel um uns aufzuwärmen. Abends geht es diesmal auf die Gasse, Pizza in "The Rocks". Sehr cool, sehr lecker - als wirs endlich gefunden haben. Rufus schläft derweilen seelig im Kinderweagen. Auf dem Rückweg genießen wir noch Oper und Harbour Bridge bei Nacht, und dann ist auch der Tag geschafft.

An unserem letzten Tag in Sydney ist uns endlich der Wettergott wieder richtig hold, Sonne scheint und es ist warm. Da wir unsere Weinvorräte noch zur Neige gehen lassen müssen, gibts heut schon zum Frühstück Weiswein und anschließend gehen wir zum Hafen, nehmen eine Fähre und machen damit eine Hafenrundfahrt zum Darling Habour, einschließlich einiger sehr spektakulärer Fotos von Brücke und Oper. Am Darling Habour steigen wir aus und gehen zum Fischmarkt. Der Weg führt uns wieder durch ein neues Viertel, auch hier alles sehr nett, diesmal allerdings seehr nobel. Am Fischmarkt sind wir vermutlich die einizigen Europäer, nur Asiaten. Macht auch Sinn, wo kann man sonst Seeigel und dererlei Getier essen (will ja außer den Freunden keiner)? Wir snacken ein bisschen Sushi und schlendern zurück zum Darling Habour und zur Fähre. Anschließend bummeln wir noch in den Botanischen Garten und schreiben endlich ein paar Karten, und als die Sonne untergeht, gehen wir wieder ins Hotel. Die abendliche Suche nach Essen gestaltet sich unerwartet schwierig, da in Sydney "Newtown" leider ein Stadtteil und nicht die Neustadt ist, wo wir wohnen. Also landen wir entgegen der eigentlichen Planung wieder mal am Hafen, mittlerweile ist es 9 Uhr - leider schließen da selbst hier, im Touri-Eck von Sydney die Küchen. Wir bekommen grade so noch was und machen danach daheim noch dem Rest vom Wein den Gar aus.

Heute sind wir nun nach Melbourne geflogen, alles in Allem ein unspektakulärer Sprung auf der Landkarte. Das Wetter ist gut, ähnlich wie in Sydney bewegen sich die Temperaturen zwischen knapp unter und knapp über 20°. Morgen übernehmen wir wieder einen Camper, heute Abend treffen wir Pru, meine Austauschpartnerin aus Schulzeiten - es gibt also noch genügend Abenteuer zu erleben auf unserer letzten Etappe!

 

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Three Sisters in den Blue Mountains - man erkennt wunderbar die unterschiedlichen Farben

 

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Die Fleischers vor der Sydney Oper

 

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Rufus musste unbedingt auch Etwas von unserem Brathähnchen probieren...

 

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